Perlen Medizin - Perlen Kosmetik
Perlen Medizin und Perlen Kosmetik werden bereits seit Tausenden von Jahren von Menschen verwendet. Perlen wurden schon immer heilsame Wirkungen zugeschrieben. Wahrscheinlich ist dieser Mythos den hohen Preisen der echten Perlen zuzuschreiben. Bis zum Jahr 1896 gab es ja noch gar keine gezüchteten Perlen. Es waren nur Naturperlen (auch Orientperlen genannt) bekannt und verfügbar. Diese waren aber so kostbar, dass nur wenige wohlhabende Menschen Perlen besaßen. Daher wurden Perlen immer schon mit Reichtum, Wohlstand, Gesundheit und Glück assoziiert. Zudem galten Perlenmuscheln als Symbol der Weiblichkeit und so lässt sich auch der medizinische Kontext erklären, welcher verantwortlich ist für die Verwendung von Perlen in Medizin und Kosmetik.
Welche chemischen Bestandteile finden sich in einer Perle ?
Eine Perle enthält bis zu 92% Kalk (CaCO3) in Form des Aragonits/ einer organischen Kalkverbindung. Dieser Aragonit ist eingebettet in Conchin, einer Substanz, welche quasi den Kitt für den Kalk darstellt. Zudem befinden sich in Perlen Proteine, Aminosäuren und Spurenelemente.
Gibt es eine wissenschaftlich nachgewiesene medizinische Wirkung von Perlen ?
Nein ! (siehe dazu auch unser Warnhinweis)
Welches sind die bekanntesten Perlenpräparate ?
Bereits im Mittelalter wurde "Aqua perlata" als Heilmittel gegen Herzschwäche und zur Stärkung empfohlen. Es handelte sich dabei um einen Extrakt aus gemahlenen Perlen, aufgelöst in Essig oder Zitronensäure.
In Europa wurde zur gleichen Zeit eine sogenannte "Perlenmilch" für ähnliche Anwendungen vertrieben.
Perlenmedizin und Perlenkosmetik in Asien :
In den asiatischen Ländern werden noch heute hunderte verschiedene Perlenpräparate angeboten. Dort verspricht man sich vor allem eine hellere Gesichtsfarbe durch den Gebrauch von Perlenkosmetik und eine Stärkung/ Genesung des Körpers durch die Anwendung von Perlen Medizin.
Da Perlen zum größten Teil aus weißem Kalk bestehen ist eine (kurzfristige) oberflächliche Hautaufhellung durchaus verständlich. Zudem sollen Perlencremes mit Conchinextrakt die Haut geschmeidiger und frischer werden lassen. Unreine Haut ist in Asien ein großes Thema. Daher lässt man nichts unversucht um diesen "Mangel" zu heilen. Salben und Cremes aus Perlen sind daher wichtige Kosmetikprodukte.
"Perlenpulver" ist die Basis für die verschiedensten medizinischen Rezepturen. Es handelt sich dabei um gemahlene Süßwasserzuchtperlen, die den Naturperlen wegen Ihres fehlenden implantierten Kerns am Nächsten kommen. Eine kernlos gezüchtete Süßwasserperle ist also chemisch identisch mit einer Naturperle und so lässt sich der Mythos der echten Perle leicht auf die heute angebotenen Produkte übertragen. "Perlenpulver" in den verschiedensten Darreichungsformen kann man noch heute in vielen asiatischen Apotheken erwerben. Wem das Perlenpulver zu teuer ist, der kann auch auf gemahlene Muschelschalen zurück greifen, welche ebenfalls im Sortiment stehen.
Man sagt den medizinischen Produkten aus "Perlenpulver" nach, dass sie gut gegen Augenkrankheiten, Schwäche, Zahnschmerzen und Erschöpfung helfen sollen.
In Indien wird auch heute noch Betel in großen Mengen konsumiert. Diese Pflanze aus der Gruppe der Pfeffergewächse ist sehr beliebt und dient als Munderfrischer und lokales Anästhetikum. Betelblätter/ Betelnüsse kann man daher auf jedem Marktplatz in Indien erwerben. Früher wurden zur Zubereitung der roten Betelpaste gebrannte und gestossene Perlen verwendet, heute nimmt man dafür (aus Kostengründen) gelöschten Kalk. Perlen wurden zudem auch als Heilmittel gegen Lepra empfohlen.