Legierung

Legierung sagt man zu einem "Metall-Gemisch", welches aus mindestens 2 unterschiedlichen Metallen besteht. In der Schmuckbranche wird nur sehr selten mit ganz reinen Metallen gearbeitet. Fast immer wird das Gold oder auch das Silber mit anderen Metallen legiert.


Warum legiert man denn überhaupt Metalle ?
Reine Metalle sind für den gewünschten Zweck fast immer zu weich, zu teuer oder in der Farbe nicht stimmig. Daher mischt man verschiedene Metalle zu einer Legierung, welche die gewünschten Eigenschaften besitzt.

Ist denn das in Deutschland erhältliche Gold bzw. Silber legiert ?
Ja, fast alle bei uns käuflichen Schmuckmetalle (Gold-Silber-Platin) sind mit anderen Metallen legiert. So besitzt unser 585er Gold beispielsweise nur 58,5 Massenprozent an Gold. Der Rest sind Kupfer und Silber. Da Gold ein sehr schweres Metall ist, habe ich auch von Massenprozent gesprochen. Dies verdeutliche ich einmal am Beispiel des hier in Deutschland sehr geläufigen 333er Goldes. Wenn man sich die Massenprozente anschaut, so bestehen bei diesem 333er Gold genau 33,3 % aus reinem Gold. Dies macht aber nur ungefähr 10 Volumenprozent aus !! Wenn Sie sich also einen Zylinder aus 333er Gold vorstellen, so bestehen gerade einmal 10% seines Volumens aus Gold. Dies ist unter anderem der Grund dafür, dass 333er Gold so schnell dunkel wird. Daher wird das industriell hergestellte 333er Gold auch noch zusätzlich elektrolytisch mit einer hochkarätigen Goldlegierung beschichtet um diesem Umstand vorzubeugen.

Gibt es im Ausland andere Schmucklegierungen ?
Ja, bei uns in Deutschland wird überwiegend mit folgenden Schmucklegierungen gearbeitet : 333er Gold / 585er Gold / 750er Gold - Für das Silber : 835er Silber und 925er Silber - Für das Platin : 950er Platin
Vor allem im südlichen Europa wird Gold aber gerne auch in Form von reinem Gold (man sagt dazu Feingold) gearbeitet. Dort sind Legierungen mit mindestens 90 Massenprozent Gold nicht ungewöhnlich.

Was ist denn dann Weißgold ?
Um Weißgold herzustellen, legiert man Feingold mit Silber und Palladium (früher auch Nickel, welches aber heute nicht mehr erlaubt ist). Die daraus entstandene Legierung ist nach dem Guss noch nicht richtig weiß und wird daher zusätzlich elektrolytisch mit Rhodium (einem Metall aus der Platinreihe) beschichtet. Jetzt ist das Weißgold richtig weiß und extrem hart.

Ich habe im Ausland Gold mit 22 Carat gesehen. Was heißt das ?
Im südeuropäischen Raum arbeitet man oft nicht mit unseren Massenprozenten (also 333er-585er-750er) sondern mit dem Begriff Carat. Dabei entsprechen 24 Carat reinem Gold-Feingold und somit sind 22 Carat Gold eine Legierung aus 91,6 Massenprozent Gold und 8,33 Massenprozent Silber bzw. Kupfer.

Fazit : Wenn man von einem Goldarmband spricht, so ist die Begrifflichkeit oft unpassend, da unser Gold fast immer mit mehr oder weniger Silber / Kupfer / Palladium legiert wird. Die Verwendung des Wortes Goldarmband sollte daher vor allem bei Schmuckstücken aus 333er Gold noch einmal überdacht werden. Diese enthalten ja gerade einmal 10 Volumenprozent an echtem Gold !

FeingoldFeingold ist sehr weich und sehr gelb

585er585er Gold mittleres gelb - gut verarbeitbar

RotgoldRotgold hat mehr Kupfer in der Legierung

WeißgoldWeißgold entsteht aus Gold und Palladium